Latein an der Bergischen Universität Wuppertal
Liebe Studieninteressierte,
schön, dass Sie etwas über ein Studium der Klassischen Philologie an der Bergischen Universität Wuppertal erfahren möchten! Hier finden Sie einige Informationen.
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gerne an uns (per E-Mail oder telefonisch: Kontakt Lehrende). Wir können zudem auch Gesprächstermine vereinbaren oder Sie besuchen uns einfach in der Sprechstunde. Wir freuen uns auf Sie!
Die Lehrenden der Klassischen Philologie in Wuppertal
Das Lateinstudium in Wuppertal war anfangs auf eine Weiterführung im Master of Education, also auf die Ausbildung für den Lehrberuf ausgelegt. Obwohl wir unseren Studierenden an der Bergischen Universität inzwischen weit mehr Auswahlmöglichkeiten für Masterstudiengänge bieten können, ist aus den Anfängen doch eine gewisse "Spezialisierung" geblieben. Die praktische Anwendung des Stoffes im Schulbetrieb wird in vielen Lehrveranstaltungen berücksichtigt. Zudem wurde eine Juniorprofessur für Lateinische Fachdidaktik eingerichtet, die sich um die Ausbildung unserer Studenten im Master of Education kümmert. Dies hat in der Universitätslandschaft Deutschlands Seltenheitswert.
Wer das Lateinstudium in Wuppertal aufnimmt, dem eröffnet sich im Master ein reichhaltiges Angebot. Neben dem Master of Education bietet das Fach Klassische Philologie zwei Fächer für den fachlich-wissenschaftlich orientierten Kombinatorischen Master of Arts Geistes- und Kulturwissenschaften an: den Teilstudiengang Lateinische Philologie sowie den Teilstudiengang Klassische Philologie mit Schwerpunkt Griechisch. Zudem liefert das Studium der Klassischen Philologie im Kombinatorischen Bachelor of Arts eine gute Grundlage, um den Masterstudiengang der Editions- und Dokumentwissenschaft in Wuppertal zu belegen.
Sowohl zur didaktischen als auch zur fachlichen Weiterbildung unserer Studierenden veranstalten wir jährlich mehrtägige und sogar mehrwöchige Exkursionen zu Stätten antiker Kultur. Hierbei besteht eine fruchtbare Kooperation mit dem Historischen Seminar, so dass im Wechsel Exkursionen mit stärker historischem oder literatur- und kulturwissenschaftlichem Einschlag zu Stande kommen, so dass der Austausch zwischen Studierenden verschiedener Fachgruppen jedes Mal ein hochinteressantes Erlebnis ist. Bisher gingen solche Fahrten unter anderem an den Golf von Neapel, Sizilien, Rom, Venedig und Griechenland, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Doch Studium bedeutet nicht allein das Lernen an der Uni und das Arbeiten in der Bibliothek, es ist auch ein eigener Lebensabschnitt, für den die Stadt Wuppertal ein großartiger Raum ist. Niedrige Mietpreise und vorzügliche Verkehrsverbindungen in alle Richtungen Nordrhein-Westfalens ermöglichen es, nahe an der Universität, etwa in den äußerst modernen Wohnheimen des Hochschul-Sozialwerkes Wuppertal, heimisch zu werden, oder leicht zwischen dem bisherigen Wohnort und der Universität zu pendeln.
Wuppertal ist überdies reich an Kultur und Unterhaltung, wenn man nur danach sucht. Mit dem Von-der-Heydt-Museum steht hier ein bundesweit renommiertes Kunstmuseum; für alle Vorstellungen von Oper, Schauspiel und Sinfoniekonzerten können Studierende unter gegebenen Umständen Freikarten bekommen. Außerdem sei auf das Luisenviertel mit seinen Kneipen und Cafés und eine sehr lebendige Poetry-Slam-Szene im Tal verwiesen.
Das Fach Klassische Philologie beschäftigt sich an der Bergischen Universität Wuppertal mit den lateinischen Texten, die uns aus der Antike erhalten geblieben sind. Dabei ergeben sich viele wissenschaftlich zu bearbeitende Fragen, insbesondere:
· Wie muss der Text richtig lauten? – Antike Texte sind durch jahrhundertelanges Abschreiben zu uns gelangt und daher fehlerbehaftet.
· Wie ist der Text zu verstehen? – Voraussetzung für das Verständnis lateinischer Texte ist natürlich eine solide Kenntnis des Lateinischen, die im Lauf des Studiums immer weiter vertieft und eingeübt wird.
· Wie ist der Text literarisch einzuordnen? – Wir können einen antiken Text nur dann wirklich erfassen, wenn wir den literarischen, aber auch den kulturellen und historischen Rahmen kennen, in dem er entstanden ist. Der Literaturbegriff in der Lateinischen Philologie ist dabei ein sehr weiter. Er umfasst nicht nur Gedichte, Dramen und Romane, sondern beispielsweise auch Reden, Briefe, philosophische Schriften oder Fachschriften.
· Wie kann man den Text deuten – und wie wurde er schon gedeutet? – Natürlich gibt es keine allgemeingültige Interpretation eines literarischen Textes, doch bestimmte Methoden und das Wissen um die Nachwirkung des Textes können uns bei der Interpretation helfen.
Neben der Lateinischen Philologie (Latinistik) bildet die Griechische Philologie (Gräzistik) eine weitere Teildisziplin der Klassischen Philologie. Die lateinische Literatur ist ohne ihre griechischen Vorbilder oder Pendants vielmals nicht zu verstehen, sodass die Latinistik sich ebenfalls mit griechischer Literatur beschäftigt. Die Gräzistik ist dabei in unserem Fach durch eine Juniorprofessur vertreten und im Fach „Klassische Philologie mit Schwerpunkt Griechisch“ im Kombinatorischen Master of Arts können die über die im Bachelor erworbenen Kenntnisse vertieft werden.
Formale Voraussetzung für eine Immatrikulation in Lateinischer Philologie ist das Latinum. Natürlich können Sie ein Studium der Lateinischen Philologie auch dann in Erwägung ziehen, wenn Sie dieses erst noch (z. B. in einem Universitätskurs ) erwerben. Wenn Ihr Latinum schon etwas länger zurückliegt, ist das gleichfalls kein unüberwindliches Hindernis, denn im ersten Semester wird in den Lehrveranstaltungen besonders daran gearbeitet, ein gutes Grundlagenniveau bei allen zu erreichen, bevor es dann in den folgenden Semestern mit dem komplexeren Stoff losgeht.
Was Sie aber unbedingt mitbringen müssen, ist die Begeisterung für das Lateinische und damit die Bereitschaft, sich ausdauernd, gründlich und eigenständig mit lateinischen Texten und der lateinischen Sprache zu beschäftigen.
Latein kann in Wuppertal als eines von zwei Fächern im Kombinatorischen Bachelor of Arts (BA) studiert werden. Dieses Studium ist auf etwa drei Jahre angelegt. Es umfasst vor allem Lehrveranstaltungen zur lateinischen Sprache (Übungen zur Grammatik und später zur Übersetzung ins Lateinische) und zur Literatur (Übungen zur Übersetzung aus dem Lateinischen, gemeinsame Interpretation lateinischer Texte in Seminaren, Literaturgeschichte in Vorlesungen). In den Studienplänen ist auch der Erwerb des Graecums berücksichtigt, an das sich noch zwei griechische Lektürekurse anschließen.
Nach dem Bachelor-Abschluss kann das Fach Latein im zweijährigen Studiengang Master of Education weitergeführt werden, der für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen qualifiziert. Voraussetzung ist, dass im Kombinatorischen Bachelor ein zweites Fach belegt wurde, das an Gymnasium bzw. Gesamtschule unterrichtet wird (z. B. deutsche, englische, französische oder spanische Philologie, Geschichte, Religion, Sport, Philosophie, Informatik, Mathematik usw.). Dabei werden die Kenntnisse zur lateinischen Sprache und Literatur aus dem BA-Studium weiter vertieft; neu hinzu kommt die Lateinische Fachdidaktik, die auf das Unterrichten des Faches vorbereitet.
Ebenso ist mit dem Kombi-Master of Arts sowie dem Masterstudiengang Editions- und Dokumentwissenschaft die Weiterbildung auf einem eher wissenschaftlichen Zweig des Faches möglich.
Ein Berufseinstieg ist bereits nach dem BA-Abschluss möglich. Tätigkeitsfelder können im Medien- und Bildungsbereich liegen. Voraussetzung ist sicher eine gewisse Findigkeit. Eine weitere Qualifikation an der Universität führt über die Master-Studiengänge. Meist wird der Studiengang Master of Education gewählt, der für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen qualifiziert. Derzeit bieten sich dort sehr gute Aussichten, doch kann sich dies natürlich im Lauf der Ausbildungszeit ändern. Es besteht ein Kombinatorischer Masterstudiengang, in dem die beiden Fächer aus dem BA-Studium mit wissenschaftlichem Schwerpunkt (und nicht mit dem Ziel Lehramt) fortgeführt werden können. Zudem bieten sich andere Masterstudiengänge an, etwa Editions- und Dokumentwissenschaft oder Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft. Voraussetzung für eine wissenschaftliche Tätigkeit ist meist die Promotion, die (nach einem Masterabschluss) hier ebenfalls angestrebt werden kann. Voraussetzung ist ein Masterabschluss in Latein (auch Master of Education).